JEDEM KIND EIN INSTRUMENT - Ein Jahr Mit Vier Tönen
- ein Dokumentarfilm von Oliver Rauch
D 2010
Kinofassung: 90 Min.
TV-Fassung, international: 56 Min.
HDCAM, DigiBeta, 35mm
"Bestimmt kann man behaupten, dass ohne Musik keine gründliche soziale Harmonie und keine positive Beziehung zur Natur zu schaffen ist." Yehudi Menuhin |
Motomu aus Bochum, Joana und Esragül aus Herne und Kerem aus Duisburg sind "JeKi"-Kinder. Grundschüler, die bei einem einzigartigen musikalischen Programm mitmachen, das bald über 200.000 Kinder im Ruhrgebiet erreichen soll.
Vor sechs Jahren startete an der Bochumer Musikschule das Projekt "Jedem Kind ein Instrument", das allen Schülern in der ersten Klasse einen spielerischen Zugang zur Musik ermöglicht. Im zweiten Schuljahr dürfen sich die Kinder dann ein Instrument aussuchen, das sie für die nächsten drei Jahre als Dauerleihgabe anvertraut bekommen - ein kreativer Freiraum und ein Angebot, das in seiner umfassenden und grundsätzlichen Förderung für alle Kinder ohne Beispiel in Deutschland ist.
Der Film portraitiert das ehrgeizige Programm von dem Moment an, wo JEKI auf das ganze Ruhrgebiet ausgeweitet wird, bis Anfang 2010. Über ein Jahr begleitet der Film die vier Schüler und Schülerinnen in ihren Klassen, beim Musikunterricht und auch in ihrem Alltag. Ein spannender Prozess mit ungewissem Ausgang, bei dem Lehrer, Schüler und Verantwortliche selbst von Schritt zu Schritt lernen und Erfahrungen sammeln. Wer und wie viele Schüler werden das Projekt nach den Sommerferien fortsetzen? Welche Erfolge kann JEKI auf dem Weg durch die vier Schuljahre verzeichnen? Was ist als Erfolg zu werten? In den Beobachtungen der Schüler, den Gesprächen mit Schullehrern und Musikschullehrern, den Musikern, die sich für das Programm engagieren, wie die Künstlerin Tabea Zimmermann, sowie den verantwortlichen Leitern und Initiatoren von JEKI entsteht ein lebendiges und vielfältiges Bild des großen Programms. JEDEM KIND EIN INSTRUMENT – EIN JAHR MIT VIER TÖNEN gibt Einblick in einen leisen Prozess der unzähligen kleinen Schritte und vermittelt dabei die Vision eines großen Bildungsprojektes.
In einer Region, der man die vergangene Industrieepoche noch deutlich ansieht, zwischen Kleingärten und Kioskkultur, zwischen den heruntergekommenen Winkeln der Nordstädte und den grünen Inseln der bürgerlichen Wohnanlagen stellt der Film die Frage nach der möglichen Wirkung des ehrgeizigen Projektes und der Musik im Allgemeinen: wird durch die Beschäftigung mit Musik etwas in Bewegung geraten? Und wie werden die Kinder selbst ihr soziales Umfeld durch die Berührung mit der Musik verändern...?